Am 1. Juli 2024 wurde das Anna-Seiler-Haus offiziell nach dem Minergie-P-Eco Standard zertifiziert. An einer schlichten Feier überrechte A. Meyer vom Verein Minergie der Insel Gruppe, vertreten durch Abel Müller-Hübenthal, Direktor Immobilien und Betrieb, und Bruno Jung, Gesamtprojektleiter, das Zertifikat für das energetisch und ökologisch optimierte Gebäude, das einen wesentlichen Beitrag leistet zu den Nachhaltigkeitszielen der Insel Gruppe.
Pionier-Bauprojekt
An der Feier blickten Bauherrin und Generalplaner zurück auf die Bauzeit des Gebäudes von 2017 bis 2023 und dessen Planung, die von Beginn an auch auf Nachhaltigkeit und Energieeffizienz ausgerichtet war. Denn bis dahin, wurde noch kein funktional derart komplexes Gebäude wie ein grosses Spital nach dem Minergie-P-Eco-Standard gebaut und zertifiziert. Entsprechend übernahm die Insel Gruppe auch hierbei eine Vorreiterrolle, um die entsprechenden Standards in Kooperation mit allen Beteiligten zu etablieren und so das Minergie-P-Eco-Label weiterzuentwickeln
Die Herausforderung bestand darin, die Nachhaltigkeitsanforderungen mit medizinischen und hygienischen Anforderungen sowie der nötigen Flexibilität für zukünftige Umbauten und Nutzungsänderungen zu vereinbaren. In enger Zusammenarbeit zwischen der Minergie-Fachstelle, der Bauherrin Inselspital und der Planergemeinschaft Archipel wurde der Standard entwickelt und bei Minergie implementiert.
Erfahrungen im Betrieb
Nach neun Monaten Betrieb zeigt sich eine deutliche Reduktion des Wärmebedarfs um über 50 Prozent im Vergleich zum Mittelwert der Bestandsbauten auf dem Insel-Areal. Die innovative Bauweise und die energieeffizienten Massnahmen des Projekts setzen neue Massstäbe für Spitalgebäude in der Schweiz und darüber hinaus.
Ein wichtiges Element des Projekts war die Integration moderner Technologien und innovativer Lösungen in die Bauweise des Inselspitals. Durch die Verwendung von LED-Leuchten, einem effizienten Bussystem zur Steuerung der Beleuchtung und einer optimierten Beschattung konnte nicht nur Energie gespart, sondern auch der Komfort für Mitarbeitende, Patienten und Besucher deutlich verbessert werden. Darüber hinaus trug der Einsatz von Recycling-Beton zur Nachhaltigkeit des Gebäudes bei und zeigte, dass auch in grossen Bauprojekten umweltfreundliche Materialien verwendet werden können. Die verbaute Betonmenge insgesamt von ca. 53 000 m³ verdeutlicht das Ausmass des Bauprojekts und seine Bedeutung für das nachhaltige Bauen. Mit der konsequenten Umsetzung von Nachhaltigkeitszielen hat das Inselspital nicht nur ein zukunftsweisendes Gebäude geschaffen, sondern auch bedeutende Impulse für die gesamte Baubranche gegeben, um nachhaltiges und energieeffizientes Bauen im Gesundheitswesen weiter voranzutreiben.